RESSOURCEN

Informationen zur Erläuterung der Nutzung von elona therapy im Rahmen der Therapie

Folgende Aspekte sollten Behandler:innen ihren Patient:innen bei der Erläuterung der Nutzung von elona therapy nahelegen:

Voraussetzungen und Vorbereitung:

  • Die Inhalte von elona therapy basieren auf dem Verfahren der kognitiven Verhaltenstherapie (zu den medizinischen Inhalten und Quellen). Dieses Therapieverfahren umfasst ein breites Spektrum an störungsspezifischen und störungsübergreifenden Interventionen, die wissenschaftlich erprobt und evidenzbasiert sind. Für die Behandlung einer Depression fallen darunter etablierte psychotherapeutische Ansätze wie die Verhaltensaktivierung (Aufbau und Planung von Aktivitäten), kognitive Umstrukturierung (Erkennung, Umgang und Veränderung von automatischen Gedanken, kognitiven Verzerrungen und Grundannahmen), Emotionsregulation (Wissensvermittlung, Umgang und Regulation von Emotionen), soziale Fertigkeiten und Kompetenzen (Psychoedukation und Verhaltenstraining), Achtsamkeit & Akzeptanz (Reflexion persönlicher Werte, Akzeptanzaufbau unerwünschter Gefühle und Gedanken) sowie die Rückfallprophylaxe (Erkennung von Frühwarnsymptomen, Krisenplanerstellung). Für die Behandlung einer Angst-/Panikstörung nutzt elona therapy ebenso etablierte Ansätze wie die Psychoedukation (Wissensvermittlung zur Natur der Angst, Störungsbildern, Komorbiditäten, Modelle zur Entstehung und Aufrechterhaltung, Verhaltensanalysen und Selbstbeobachtung), Expositionsverfahren (Wissensvermittlung, Vorbereitung, Durchführung und Nachbesprechung), kognitive Interventionen, Emotionsregulation (Wissensvermittlung, Umgang und Regulation von Emotionen), Aspekte aus der Akzeptanz und Commitment Therapie (ACT) bei Ängsten sowie die Rückfallprophylaxe (Erkennung von Frühwarnsymptomen, Krisenplanerstellung, Umgang mit Rückfällen). Für beide Störungsfelder eignen sich ebenfalls die Inhalte der Entspannung (Progressive Muskelrelaxation, Imagination, Achtsamkeit und Meditation). In elona therapy stehen entsprechende Übungen – gegliedert in Kursen, Kapiteln und Lektionen – für Patient:innen zur Verfügung. Das übergeordnete Ziel ist die Reduktion der Symptomatik (z.B. Ängste, Panik und Depression) und die Erhöhung der Lebensqualität, unter anderem indem dysfunktionale Gedanken- und Verhaltensmuster nachhaltig verändert werden.
  • elona therapy basiert auf dem wissenschaftlichen Konzept der verzahnten Psychotherapie. Dabei werden digital-basierte Interventionen in die reguläre Psychotherapie integriert, sodass Patient:innen auch zwischen den Therapiesitzungen einen einfachen Zugang zu individuell zugeschnittenen psychotherapeutischen Ressourcen haben.  Eine Vielzahl an Studien zur verzahnten Psychotherapie konnten bereits positive Effekte der verzahnten Psychotherapie gegenüber konventioneller (face-to-face) Psychotherapie zeigen (z. B. Psychotherapy and Psychosomatics: Klein et al., 2016; Journal of Affective Disorders: Schuster et al., 2020).
  • Für Patient:innen steht elona therapy als native Smartphone-App zur Verfügung, d.h. der/die Patient:in sollte über ein internetfähiges Smartphone (mit den jeweils neusten Versionen der Betriebssysteme Android oder Apple) verfügen und ein Interesse zur Smartphone-Nutzung mitbringen. Behandler:innen können über eine Web-Applikation ebenfalls auf elona therapy zugreifen und durch die Auswahl passender Inhalte das Angebot von elona therapy individuell für ihre Patient:innen weiter zuschneiden.
  • Als digitale Gesundheitsanwendung kann elona therapy in Zukunft durch Leistungserbringer:innen (ärztliche und psychologische Psychotherapeut:innen) verordnet und von allen gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden. Dies funktioniert analog zur Verschreibung von Medikamenten: der/die Psychotherapeut:in verschreibt die App über das bekannte Formular zur Arzneimittel-Verordnung (Muster 16). Diese Verordnung kann der/die Patient:in bei seiner/ihrer gesetzlichen Krankenkasse einreichen. Er/sie erhält daraufhin einen Code zur Freischaltung, kann sich die App eigenständig (im Apple Appstore oder bei Google Play) herunterladen und mit dem Code einen Nutzer:innenaccount registrieren.
  • elona therapy ist ein CE-gekennzeichnetes Medizinprodukt (Klasse I, MDD). Medizinprodukte sind reguliert und müssen hohe Anforderungen erfüllen. Dazu gehören u. A. eine technische Dokumentation, eine klinische Bewertung, ein akzeptables Nutzen-Risiko-Verhältnis, Gebrauchstauglichkeit und das Einhalten von Software-Lebenszyklusprozessen.
  • Als digitale Gesundheitsanwendung erfüllt elona therapy darüber hinaus hohe Anforderungen zur Informationssicherheit und zum Datenschutz, die über die gesetzlichen Mindeststandards der DSGVO hinaus gehen. Die Daten werden auf speziell für Gesundheitsanwendungen ausgelegten Servern pseudonomysiert und verschlüsselt gespeichert, sodass die Sicherheit der Daten gewährleistet ist. Elona Health ist als Hersteller zusätzlich gemäß ISO/IEC 27001 durch den TÜV Süd zertifiziert. Weitergehende Informationen haben wir auf unserer Seite “Sicherheit & Vertrauen” zusammengestellt. Nähere Infos zum Datenschutz entnehmen Sie bitte unseren Datenschutzerklärungen.
  • Sobald der/die Patient:in die Anwendung heruntergeladen und einen Account erstellt hat, können sich der/die Psychotherapeut:in und der/die Patient:in über einen QR-Code bzw. numerischen Code verbinden.

Während der Therapie:

  • Patient:innen haben Zugriff auf psychoedukative Inhalte und verhaltenstherapeutische Interventionen (Übungen, Methoden und Techniken) zur Behandlung einer Depression und/oder Angststörung.
  • Patient:innen können über ihr Smartphone leicht auf die Inhalte und Übungen ihrer Therapie zugreifen, die themenspezifisch und übersichtlich in einzelne Kurse (z.B. Angststörung, Depression, Entspannung) strukturiert sind. Zudem können Übungen in elona therapy - im Gegensatz zu Arbeitsblättern - nicht verloren gehen.
  • Der/die Patient:in kann darüber hinaus in elona therapy regelmäßig seine/ihre Stimmung erfassen, Aktivitäten planen und sich Fragen und Erkenntnisse für die nächste Sitzung notieren/protokollieren. Dies ermöglicht bestmögliche Vor- und Nachbereitung der Therapiesitzungen.
  • Die Inhalte und Übungen in elona therapy sind multimedial – d.h. in Text-, Audio- oder Videoform – aufbereitet. Die Bearbeitungsdauer jeder Übung ist zu Beginn angegeben und beträgt in der Regel drei bis zehn Minuten.
  • Die kontinuierliche Einbindung von Übungen in die Therapie kann dazu beitragen, die Selbstmanagement-Fähigkeiten von Patient:innen zu fördern, sodass Therapieinhalte schneller und besser in den Alltag überführt werden.
  • Der/die Patient:in behält die Hoheit über seine/ihre Daten, d.h. Inhalte der Übungen werden in elona therapy nicht mit dem/der Therapeut:in geteilt. Der/die Patient:in hat jedoch die Möglichkeit die in elona therapy erfasste Entwicklung der Symptome (z.B. Stimmungsverlauf) für seine/seinen Therapeut:in freizuschalten. Dies ermöglicht dem/der Therapeut:in ein verbessertes Monitoring, d.h. er/sie hat die Entwicklung des/der Patient:in fortlaufend im Blick und erhält zeitnah Einblick in mögliche Veränderungen seiner/ihrer Patient:innen.
  • Der/die Therapeut:in kann über elona therapy eine Terminerinnerung versenden und so den/die Patient:in unterstützen, vereinbarte Termine verlässlich wahrzunehmen. Dies steigert die Behandlungsadhärenz.

Nach der Therapie:

  • Der/die Patient:in kann nach Beendigung der Therapie weiterhin Zugriff auf seine/ihre Therapieinhalte haben, wenn dies von dem/der Behandler:in verschrieben wird. Der/die Patient:in kann über die Therapie hinaus hilfreiche Übungen regelmäßig wiederholen und psychoedukatives Wissen auffrischen, was zu einer verbesserten Rückfallprophylaxe beitragen soll.

Referenzen:

Klein, J. P., Berger, T., Schröder, J., Späth, C., Meyer, B., Caspar, F., Lutz, W., Arndt, A., Greiner, W., Gräfe, V., Hautzinger, M., Fuhr, K., Rose, M., Nolte, S., Löwe, B., Anderssoni, G., Vettorazzi, E., Moritz, S., & Hohagen, F. (2016). Effects of a psychological internet intervention in the treatment of mild to moderate depressive  symptoms: Results of the EVIDENT study, a randomized controlled trial. Psychotherapy and Psychosomatics, 85(4), 218–228.    

Schuster, R., Laireiter, A. R., Berger, T., Moritz, S., Meyer, B., Hohagen, F., & Klein, J. P.  (2020). Immediate and long-term effectiveness of adding an Internet intervention for depression to routine outpatient psychotherapy: Subgroup analysis of the EVIDENT trial. Journal of affective disorders, 274, 643–651.